Was die globale Zinserhöhung für die Immobilien- und Baubranche bedeutet

Die jüngsten Zinserhöhungen von Februar 2023 durch die Europäische Zentralbank (EZB) und die Schweizerische Nationalbank (SNB) haben Auswirkungen auf viele Branchen, insbesondere auf die Immobilien- und Baubranche. In diesem Blogbeitrag werden wir uns näher mit den Auswirkungen auf diese Branchen und die neuen Chancen, welche durch die neuen Spielregeln entstehen, befassen. 

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Während des ganzen vergangenen Jahres hat das Federal Reserve System (Fed) und der Rat der EZB die Zinsen kontinuierlich und schrittweise erhöht. Ab dem 8. Februar liegt der oberste Kreditzins (Hauptrefinanzierungszins) im Euroraum bei 3 Prozent, der für die Sparzinsen relevante Einlagenzins bei 2,5 Prozent. Fast gleichzeitig gab Eurostat bekannt, dass man für Januar eine Inflationsrate im Euroraum von 8,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat prognostiziere. Die SNB intervenierte ebenfalls und läutete damit das Ende der Negativzinspolitik ein. 

Warum erhöhen Zentralbanken die Zinsen?

Zunächst einmal sollten wir uns die Gründe für die Zinserhöhungen ansehen. Die EZB und die SNB erhöhen die Zinsen, um die Inflation in Schach zu halten. Höhere Zinsen machen Kredite teurer und dämpfen so die Nachfrage nach Konsum und Investitionen. Dies wiederum soll die Preise stabilisieren und verhindern, dass die Wirtschaft überhitzt. 

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So spürt die Immobilienbranche die Zinserhöhungen

Eine der offensichtlichen Auswirkungen der Zinserhöhungen auf die Immobilienbranche ist eine mögliche Abnahme der Nachfrage nach Immobilienkäufen und -investitionen. Da die Zinserhöhungen die Kosten für Kredite erhöhen, sind viele Menschen und Unternehmen gezwungen, auf den Kauf von Immobilien zu verzichten oder ihre Pläne zu verschieben. Dies könnte dazu führen, dass der Immobilienmarkt stagniert oder sogar zurückgeht. 

Eine weitere Auswirkung der Zinserhöhungen auf die Immobilienbranche ist die Veränderung der Immobilienpreise. Haushalte und Unternehmen müssen in dieser Situation höhere Zinsen zahlen oder höhere Eigenkapitalbeteiligungen erbringen, um Immobilien zu erwerben. Demzufolge ziehen sich viele Immobilienkäufer vom Markt zurück oder weichen auf günstigere Optionen aus, was den Druck auf die Preise noch mehr erhöht. 

Auch die Baubranche ist betroffen

In der Baubranche führen höhere Zinsen dazu, dass Investitionen in neue Bauprojekte zurückgehen. In den Zeiten der Negativzinsen in der Schweiz war es nicht sinnvoll, das Kapital auf der Bank liegen zu haben. Die Immobilieninvestoren waren ausgabe- und investitionsfreudig, die Fehler in den Bauprojekten waren toleriert und häufig stand die Quantität vor der Qualität. Die Konjunkturlage wird nun den umgekehrten Trend setzen. Da höhere Zinsen die Kosten für Kredite erhöhen, können viele Projektentwickler Schwierigkeiten haben, die notwendige Finanzierung zu erhalten, um neue Projekte zu beginnen. Dies könnte dazu führen, dass die Bauaktivität stagniert oder sogar zurückgeht. 

Darüber hinaus treiben höhere Zinsen auch die Kosten für Rohstoffe und Baustoffe an, was die Kosten für Bauprojekte insgesamt erhöht. Mit der Zeit bedeutet dies für viele Bauunternehmen Schwierigkeiten, wettbewerbsfähige Preise zu bieten, und Gefahr von langfristiger Reduktion der Gewinnmargen. 

Wie kann die Immobilien- und Baubranche von der VR-Technologie profitieren, während die Leitzinsen und allgemein die Baukosten steigen?

Es ist jedoch nicht alles negativ in Bezug auf die Auswirkungen der Zinserhöhungen auf die Immobilien- und Baubranche. Die neue wirtschaftliche Lage zwingt Unternehmen ihre Geschäftsprozesse zu überdenken und nach innovativen Lösungen zu suchen, um die Kosten und Zeit zu sparen sowie ihren Kunden einzigartige Kauferlebnisse anzubieten. Dies könnte langfristig zu einer höheren Wettbewerbsfähigkeit führen.  

Eine solche Lösung ist HEGIAS VR. Sie ermöglicht:

  1. Nutzungssimulation: Zukünftige Nutzer einer Immobilie (z.B. im Spital Ärzte und Pflegepersonal) begehen die zukünftige Immobilie bereits während oder gar vor den Planungen.
  2. BIM-Kollaboration: Fehler – sogenannte Issues – werden direkt im virtuellen Zwilling des geplanten Projekts besprochen.
  3. Begehbare Visualisierung von 3D-Modellen: 3D-Modelle sind die Ausgangsbasis für die VR. Mit der VR werden diese Modelle dann 1:1 – immersiv – begehbar, und zwar zeit- und ortsunabhängig. Dies kann Architekten und Bauherren helfen, Entwürfe ihrer Projekte zu visualisieren und Änderungen vor Baubeginn vorzunehmen. Dies spart Zeit und Geld und gleichzeitig wird die Qualität der Arbeit verbessert.
  4. Kundenbindung: Die Nutzung von VR-Technologie trägt auch dazu bei, die Kundenbindung zu stärken, indem sie ein beeindruckendes und innovatives Kundenerlebnis bietet. Die Technologie kann auch dazu beitragen, das Image des Unternehmens zu verbessern und das Vertrauen der Kunden zu stärken.
  5. Virtueller Showroom: Immobilienmakler können virtuelle Besichtigungen anbieten, die es potenziellen Käufern ermöglichen, Immobilien von überall aus zu besichtigen und diese bei einem Kauf auch zu konfigurieren. Dies kann Zeit und Kosten sparen, insbesondere wenn es um den Kauf von Immobilien in anderen Städten oder Ländern geht. 

Wenn Sie mit unserer Software und / oder virtueller Realität noch nicht anvertraut sind, melden Sie sich für eine unverbindliche Demo. Gerne werden wir Sie beraten und Ihre offenen Fragen beantworten.  

Glossar

Ein Zinssatz, zu dem Zentralbanken Geld an Geschäftsbanken verleihen. Der Leitzins ist ein Instrument der Geldpolitik und wird von der Zentralbank genutzt, um die Wirtschaft zu steuern und die Preisstabilität zu sichern.  

Ein niedriger Leitzins führt in der Regel zu niedrigeren Zinsen für Kredite und fördert dadurch die Konjunktur, da Unternehmen und Verbraucher leichter investieren und konsumieren können. Ein hoher Leitzins dagegen wirkt sich eher dämpfend auf die Wirtschaft aus, da Kredite teurer werden und die Nachfrage sinkt. 

Der Leitzins wird in regelmässigen Abständen von den Zentralbanken festgelegt und kann je nach Wirtschaftslage und Inflation angepasst werden. 

Ein Zinssatz, den eine Zentralbank ihren Geschäftsbanken berechnet, um deren Kreditaufnahme zu regulieren. 

Die Hauptrefinanzierungszinsen sind ein wichtiger Bestandteil der Geldpolitik einer Zentralbank. Wenn die Zentralbank die Zinssätze erhöht, wird es für Geschäftsbanken teurer, sich Geld zu leihen, wodurch weniger Kredite vergeben werden und die Wirtschaft gebremst wird. Wenn die Zentralbank die Zinssätze senkt, wird es für Geschäftsbanken billiger, sich Geld zu leihen, was dazu führen kann, dass sie mehr Kredite vergeben und die Wirtschaft angekurbelt wird. 

Für Verbraucher können die Kreditzinsen von Bedeutung sein, da sie sich auf die Zinssätze auswirken können, die Banken ihren Kunden für Kredite und Hypotheken berechnen. Wenn der Hauptrefinanzierungszins steigt, können auch die Zinssätze für Verbraucherkredite steigen, was die Kosten für die Kreditaufnahme erhöht. 

Ein Zinssatz, der unterhalb von Null liegt. Anders ausgedrückt: Es ist ein Zinssatz, bei dem man für das Verleihen oder Anlegen von Geld nicht mehr Zinsen erhält, sondern stattdessen Zinsen zahlen muss. 

Negativzinsen sind in der Regel eine Folge der Geldpolitik einer Zentralbank, die versucht, die Inflation anzukurbeln oder die Wirtschaft anzukurbeln. Wenn eine Zentralbank den Leitzins senkt, um beispielsweise die Kreditvergabe und Investitionen zu fördern, können die Zinssätze für Banken und andere Finanzinstitute negativ werden. 

Für Bankkunden und Anleger kann dies bedeuten, dass sie für das Halten von Einlagen bei einer Bank Zinsen zahlen müssen, anstatt dafür Zinsen zu erhalten. Auch bei Anleihen kann es zu Negativzinsen kommen, was bedeutet, dass Anleger beim Kauf einer Anleihe einen Verlust machen, da der Zinssatz unter Null liegt. 

Die wirtschaftliche Entwicklung eines Landes oder einer Region. Sie zeigt an, ob sich die Wirtschaft im Aufschwung, in der Rezession oder in der Stagnation befindet. Die Konjunktur wird anhand von Indikatoren wie dem Bruttoinlandsprodukt (BIP), der Arbeitslosenquote und dem Preisniveau gemessen. 

Ein Aufschwung wird auch als Boom bezeichnet und zeigt sich in einer wachsenden Wirtschaft, steigenden Preisen und sinkender Arbeitslosigkeit. Eine Rezession hingegen wird durch einen Rückgang der Wirtschaftsleistung, steigende Arbeitslosigkeit und fallende Preise gekennzeichnet. Bei einer Stagnation bleibt die Wirtschaftsleistung auf einem stabilen Niveau. 

Die Konjunktur wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst, darunter die Geldpolitik der Zentralbank, die Investitionsbereitschaft der Unternehmen und die Nachfrage der Verbraucher. Die Regierung kann auch Massnahmen ergreifen, um die Konjunktur zu beeinflussen, wie beispielsweise Investitionen in die Infrastruktur oder die Senkung von Steuern. 

Die Kenntnis der aktuellen Konjunkturlage ist für Unternehmen und Investoren von grosser Bedeutung, da sie ihre Entscheidungen auf der Grundlage der erwarteten wirtschaftlichen Entwicklung treffen. 

Ein ökonomisches Phänomen, das einen Anstieg des allgemeinen Preisniveaus von Waren und Dienstleistungen in einer Volkswirtschaft bezeichnet. Wenn die Inflation steigt, verliert das Geld an Kaufkraft, da es weniger Waren und Dienstleistungen kaufen kann als zuvor. 

Die Inflation wird in der Regel als Prozentsatz gemessen und kann durch eine Vielzahl von Faktoren verursacht werden, einschliesslich einer Zunahme der Geldmenge, einer Verlangsamung der Produktion, höherer Rohstoffkosten und einer Zunahme der Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen. 

Eine moderate Inflation kann positiv sein, da sie dazu beitragen kann, das Wirtschaftswachstum anzukurbeln und die Beschäftigung zu erhöhen. Eine hohe oder unkontrollierte Inflation kann jedoch zu einer Verschlechterung der wirtschaftlichen Bedingungen führen, einschliesslich einer Verringerung der Kaufkraft und einem Rückgang der Investitionen und der Wirtschaftsleistung. 

Zur Kontrolle der Inflation können Zentralbanken beispielsweise den Leitzins erhöhen, um die Kreditvergabe zu erschweren und so die Nachfrage nach Waren und Dienstleistungen zu senken. 

Eine Zentralbank ist eine Institution, die von einer Regierung beauftragt wurde, Geldpolitik und Währungspolitik zu steuern. Die Hauptaufgabe einer Zentralbank ist es, die Stabilität der Währung zu gewährleisten und die Preisstabilität zu kontrollieren. 

Zu den wichtigsten Aufgaben einer Zentralbank gehören die Steuerung der Geldmenge, die Festlegung von Zinssätzen und die Überwachung der Banken und Finanzmärkte. Die Zentralbank kann auch als Kreditgeber letzter Instanz dienen, indem sie Banken in finanziellen Schwierigkeiten Kredite gewährt. 

In vielen Ländern ist die Zentralbank unabhängig von der Regierung, um ihre Entscheidungen frei treffen zu können. Die Zentralbank hat jedoch eine enge Zusammenarbeit mit der Regierung, um sicherzustellen, dass die Währungs- und Geldpolitik mit den wirtschaftlichen und politischen Zielen des Landes übereinstimmt. 

Die wichtigsten Zentralbanken der Welt sind die US-amerikanische Federal Reserve, die Europäische Zentralbank, die Bank of Japan und die People’s Bank of China. 

Eine computerbasierte Technologie, die es dem Benutzer ermöglicht, in eine künstliche, dreidimensionale Umgebung einzutauchen und interaktiv mit ihr zu interagieren. Mit Hilfe von VR-Headsets, die auf den Kopf des Benutzers gesetzt werden, werden visuelle und oft auch akustische Eindrücke erzeugt, die eine immersivere Erfahrung schaffen als herkömmliche Computerbildschirme. 

VR kann in verschiedenen Bereichen eingesetzt werden, von der Unterhaltung (z.B. VR-Spiele) bis hin zur Ausbildung (z.B. virtuelle Schulungen) und der Medizin (z.B. virtuelle Therapie). Die Technologie hat auch das Potenzial, die Art und Weise zu verändern, wie wir arbeiten und kommunizieren, indem sie Fernarbeit und virtuelle Konferenzen erleichtert. 

Obwohl VR noch relativ neu ist und noch nicht von allen genutzt wird, wird erwartet, dass die Technologie in Zukunft immer häufiger eingesetzt wird und zu neuen und aufregenden Entwicklungen in verschiedenen Bereichen führen wird. 

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