Success Story: Vergangene Ausstellungen des Kirchner Museums begehen

Museen tragen dazu bei, unser Wissen und Verständnis der Welt um uns herum zu erweitern und zu bereichern. Wie können Museen heutzutage für einen ungestörten Zugang zu den Kunstwerken ohne Orts- und Zeitgrenzen sorgen? Wie können sie trotz dem vielfältigen Alternativangebot, Loyalität der Besucher gewinnen und neue Besucher anlocken? Wie schaffen sie Begeisterung und bleiben relevant?

Das Kirchner Museum in Davos hat sich für eine innovative und zugleich nachhaltige Lösung entschieden und mit der Technologie von HEGIAS ein virtuelles Museum entwickelt, das es Besuchern aus der ganzen Welt ermöglicht, die Kunst 24/7 digital zu erleben. Im untenstehenden Artikel lernen Sie diese Erfolgsgeschichte kennen.

Kunst aus dem 20. und 21. Jahrhundert

Das Kirchner Museum in Davos ist der Kunst des expressionistischen Malers Ernst Ludwig Kirchner (1880-1939) gewidmet. Das Museum ist ein beliebtes Ziel für Kunstliebhaber aus der ganzen Welt, die Kirchners Werke in einer beeindruckenden Sammlung von über 1‘500 Gemälden, Skulpturen, Zeichnungen, druckgrafischen und textilen Werken sowie 160 Skizzenbüchern bewundern wollen. Hinzu kommen über 1‘500 Fotografien, zeitgeschichtliche Dokumente und eine Bibliothek zum Expressionismus.

Digitalisierung als neue Chance für Museen

In Echt ist die Ausstellung längst vorbei, aber in der virtuellen Welt besteht sie für immer weiter. In Zusammenarbeit mit der Pionierin der virtuellen Realität – der HEGIAS AG aus Zürich – wurde daher ein virtuelles Museum entwickelt, das es den Besuchern ermöglicht, die Werke Kirchners und weiteren Künstlern von zu Hause aus zu erleben.

Das virtuelle Museum ist eine innovative Ergänzung des Museumsangebots und bietet den Besuchern eine einzigartige Erfahrung, die es ihnen ermöglicht, die Kunst auf eine neue Art und Weise zu entdecken. Besucher müssen nicht mehr anreisen und können sich von überall her, aus der ganzen Welt im Museum frei bewegen und die Exponate aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachten. Auf einem virtuellen Tablet können die Nutzer direkt Informationen zu den jeweiligen Ausstellungsobjekten finden. Die virtuelle Begehung ermöglicht zusätzlich ganz neue Perspektiven, die in der realen Ausstellung nicht möglich sind. So kann der virtuelle Besucher beispielsweise in eine Architekturmodell eintauchen und dieses im Massstab 1:1 erleben.

Auch Öffnungszeiten spielen bei einem virtuellen Rundgang keine Rolle. Das Museum ist in der Virtual Reality (VR) 24/7 jeden Tag im Jahr geöffnet.

Das virtuelle Ausstellungsangebot kennt keine Grenzen

Das Konzept für das virtuelle Museum basierte darauf, den Besuchern ein immersives Erlebnis zu bieten und vergangene Ausstellungen zu konservieren. In einem Pilotprojekt hat das fortschrittliche Kirchner Museum die Sonderausstellung «Die Skizzenbücher Kirchners «Vom Bleistiftstrich zum Hologramm» digitalisieren und von HEGIAS für die VR aufbereiten lassen. Kurze Zeit später kam die Ausstellung «Theater des Überlebens. Martin Disler – Die späten Jahre», welche bis Ende 2020 im Kirchner Museum mit eindrücklichen Skulpturen und Bildern präsent war, dazu.

Nachfolgend wurde den Besuchern die dritte Ausstellung «Europa auf Kur. Ernst Ludwig Kirchner, Thomas Mann und der Mythos Davos» präsentiert, welche die Geschichten der Alpenwelt und des kulturellen Lebens Europas zur Zeit des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts erzählt.

Im April 2023 hat bereits die vierte Ausstellung ihre virtuellen Türen eröffnet: «Gigon/Guyer. Kirchner Museum revisited». Diese ist zum 30-jährigen Jubiläum ausnahmsweise dem Gebäude des Kirchner Museums selbst gewidmet. Aus unterschiedlichen Blickwinkeln nimmt die Ausstellung diverse Facetten des Hauses in den Fokus: Die Geschichte der Entstehung des Museums wird von verschiedenen Protagonisten erzählt. Seine Räume, die Lichtführung, die Materialien, die Ein- und Ausblicke werden auf verschiedene Weise erfahrbar, unter anderem auch in originalen Modellen und Plänen. In der virtuellen Ausstellung bietet das Museum eine einzigartige Möglichkeit, sich zu “verkleinern” und in die Architekturmodelle 1:1 einzutauchen.

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Virtuelle Ausstellungen des Kirchner Museums Davos

Das erweiterte Museumserlebnis

Ein Gast des Kirchner Museum Davos kann bereits heute vor Ort nach dem Rundgang durch die aktuelle Ausstellung eine VR-Brille anziehen und digital durch bereits vergangene Ausstellungen durchgehen. Das erweitert das Museumserlebnis und reduziert die geografischen und zeitlichen Grenzen eines Museumsbesuchs. Und nicht zuletzt, können ganz neue Zielgruppen für den Museumsbesuch begeistert werden, wie das Zitat eines virtuellen Besuchers bestätigt: «Ich gehe eigentlich nie in Museen. Das ist was ganz anderes.».

Doch selbst regelmässige Besucher des Museums und Kenner der Werke von Kirchner, haben im virtuellen Besuch ganz neue Facetten auf den Bildern entdeckt. Die Bilder und Skulpturen werden in der Regel viel detaillierter und näher als in der echten Welt betrachtet. Das ergibt ganz neue Perspektiven auf die Unikate.

Das zukünftige Museumserlebnis

Doch nicht nur die Vergangenheit kann im Museum erlebt werden, sondern auch die Zukunft. Mit der dynamischen Lösung von HEGIAS werden neue Ausstellungen kuratiert und somit in Echtzeit die Sicht des zukünftigen Besuchers eingenommen und mit allen Anspruchsgruppen dezentral direkt in der VR besprochen werden. Das vereinfacht die Planung und macht diese effizienter.

Im Weiteren können so auch virtuelle Führungen mit Teilnehmenden aus der ganzen Welt durchgeführt werden.

Der virtuelle Museumsgenuss ist ein App-Download entfernt

Sind Sie neugierig geworden? Die App mit den verschiedenen Ausstellungen des Kirchner Museums können Sie über den frei zugänglichen Oculus Store mit der Suche «Kirchner Museum Davos» herunterladen.

Gespräch mit Stiftungsratspräsident Günther Ketterer

Im nachfolgenden Interview spricht der Stiftungsratspräsident des Kirchner Museums, Günther Ketterer, über seine Erfahrungen mit dem virtuellen Museum und erklärt, wie es das Museum dabei unterstützt hat, seine Reichweite zu vergrössern, seine Besucher zu begeistern und seine Mission der Förderung der Kunst und Kultur zu erfüllen.

HEGIAS: Wie unterscheidet sich das virtuelle Museum von einem physischen Besuch und welche Vorteile bietet es den Besuchern?

Günther Ketterer: Das virtuelle Museum erlaubt einen ortsunabhängigen und weltweiten Zugang zu einer Ausstellung. Die Besuchenden können sich bereits vorab ein Bild der Ausstellung machen, den Besuch besser planen und vorbereiten. Zudem ermöglichen digitale Räume die Nachstellung historisch wichtiger Ausstellungen mit Kunstwerken oder an Orten, die nicht mehr existieren.

Darüber hinaus können kuratorisch interessierte Personen eigene Ausstellungen mit Sammlungswerken kuratieren, Vergleiche und Bildzusammenstellungen ausprobieren und frei experimentieren. Wichtig ist aber, dass das virtuelle Museum den physischen Museumsbesuch und die Kunstbetrachtung nicht ersetzt, sondern komplementär begleitet.

HEGIAS: Welche Ziele wurden bei der Entwicklung des virtuellen Museums verfolgt?

Günther Ketterer: Einerseits die Möglichkeit, auch aus der Ferne einen Eindruck der Ausstellung zu erhalten und andererseits den Rückblick auf vergangene Ausstellungen zu schaffen. Die in den vergangenen Jahren eingeführten Online Viewing Rooms haben noch sehr viel Potenzial für ein räumliches Erleben der Kunstwerke. Und zu guter Letzt die Archivierung. Eine Ausstellung ist keine blosse Ansammlung von Objekten, sondern eine Inszenierung von Kunst in einem Raum, die eine nicht zu unterschätzende Wirkung auf die Besuchenden hat. Dies mit abbilden zu können ist eines der Hauptziele des virtuellen Museums.

HEGIAS: Wie haben die Besucher auf das virtuelle Museum reagiert und welche Feedbacks habt ihr erhalten?

Günther Ketterer: VR-Brillen sind noch nicht so verbreitet, deshalb sind sehr viele Besuchende neugierig auf das Erlebnis und machen sich schnell mit der Technik vertraut. Wir erhielten sehr positives Feedback, insbesondere wie nah und genau die Werke begutachtet werden konnten, was vor den physischen Objekten aufgrund des Erhaltungszustandes nicht immer möglich ist.

HEGIAS: Wie plant ihr, das virtuelle Museum in Zukunft zu verbessern und weiterzuentwickeln?

Günther Ketterer: Wir möchten einerseits die optische Bildwiedergabe verbessern, also die Darstellung der Kunstwerke, der Farben und des Pinselstriches. Andererseits möchten wir andere Museen für eine virtuelle Umsetzung ihrer Ausstellungen gewinnen und so ein Netzwerk für virtuelle Museen und Kunstpräsentationen entwickeln.

HEGIAS: Wie siehst du die Zukunft der virtuellen Museen und welche Rolle spielen sie bei der Förderung der Kultur und des Erbes?

Günther Ketterer: Die Zukunft der virtuellen Museen ist ein Spielfeld für die Aufarbeitung der Ausstellungsgeschichte, für die weltweite Vermittlung von kuratorischen Projekten sowie einen barrierefreien Zugang zu Ausstellungen, deren Besuch aus gesundheitlichen, finanziellen oder geographischen Gründen nicht möglich ist. Durch den vorgängigen Besuch der digitalen Ausstellung können Besuchende sich ein Bild machen, wohin sich eine weitere Reise lohnt.

HEGIAS: Wie wurde die Zusammenarbeit mit HEGIAS bei der Entwicklung des virtuellen Museums erlebt und welche Vorteile hat die Zusammenarbeit gebracht?

Günther Ketterer:Die mittlerweile dreijährige Zusammenarbeit mit Hegias war sehr professionell, freundlich und innovativ. HEGIAS hat unsere Bedürfnisse laufend berücksichtigt und umgesetzt – es war und ist eine grosse Freude, gemeinsam mit HEGIAS die Entwicklung des virtuellen Museums zu begleiten.

Sind Sie auch an einer virtuellen Ausstellung oder einem virtuellen Showroom interessiert? Dann sind Sie bei HEGIAS am richtigen Ort. Buchen Sie eine unverbindliche Demo bei uns im Büro in Zürich und profitieren Sie von den unbeschränkten Geschäftsmöglichkeiten der virtuellen Realität.

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